Enricos Reisenotizen
Warum nur, warum???
Gleichzeitig mit der Ferien-Messe Wien findet jedes Jahr auch die Vienna Autoshow statt. Also schau ich dort doch auch wieder einmal kurz vorbei ….
Nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich habe einen Führerschein, fahre seit Jahren unfallfrei (poch, poch auf Holz, dass es so bleibt) und würde mich auch ohne eigenes Auto ein bisschen unwohl fühlen. Bei aller Liebe zu unseren Öffis in Wien, die ich sehr gerne benutze – für den Monatseinkauf oder für Strecken in Wien und außerhalb, wo eben nicht gerade Bus, Tram oder U-Bahn hinführen, bin ich schon sehr froh, wenn mein kleiner Mitsubishi mich durch die Gegend schaukelt.
Manchmal geht's einfach mit dem Auto schneller, das bedeutet aber nicht, dass ich die Entwicklung am Automobilsektor verstehe….
SUV
Diese Kisten brauchen mehr Sprit, verprassen in der Stadt den Parkraum, die meisten FahrerInnen (sorry) können mit der Größe ihrer Karre nichts anfangen, was dazu führt, dass sie in engen Gässchen oft in der Mitte der Straße stehen bleiben und warten, dass es der Entgegenkommende schafft um sie herum zu manövrieren oder sie brauchen endlos lange um in den nächsten Parkplatz zu kommen. Warum um alles in der Welt braucht man einen SUV??
Weil man mit seiner Körperfülle nicht mehr in einen Kombi passt? Weil man als Sportler sein Sportgerät (Rad? Boot?) ständig mit sich führen muss? Weil man als Selbständiger ausliefert? Weil man vier oder mehr Kinder ständig zum Sport, Tanzen, Ausflug, Schule, etc führen muss?
Oder liegt es daran, dass man sich einfach in einer Riesenkiste mit höherem Sitzpunkt sicherer fühlt? Wären dann nicht einfach ein paar Stunden mehr in der Fahrschule eine bessere und günstigere Investition?
Ich bitte um Aufklärung und Nennung vernünftiger Gründe. Denn all die oben angeführten können höchstens eine Minderheit der Wiener Bevölkerung betreffen. Das Angebot auf der Vienna Autoshow lässt aber vermuten, dass die Mehrheit an einem SUV interessiert ist. Also bitte WARUM?
Elektroauto
Der neueste Trend ist "elektrisch". Immer mehr Hersteller bringen ihre Elektroserien in Position. Obwohl im Anschaffungspreis noch ziemlich teuer (aber wer einen SUV in Erwägung zieht, kann sich auch ein Elektroauto leisten) und auch von der Wegstrecke und der Aufladezeit noch nicht optimal, sieht man, dass der Markt in Bewegung ist.
Die Frage stellt sich aber auch hier: Ist er in der richtigen Richtung unterwegs? Toll, wenn damit die Abgase reduziert werden, aber sind Batterien wirklich der Weisheit letzter Schluss?
Wie sieht es hier mit der Entsorgung aus? Wenn heute schon die Entsorgung von Akkus für unsere Taschenlampe, Handy etc Probleme verursacht und teilweise nach Afrika ausgelagert wird, was wird dann mit diesen Autoakkus geschehen? Um wieviel wird der Stromverbrauch ansteigen, wenn wir dann alle mit Elektroautos herumkurven?
Design
Früher drückte das Auto ein bisschen auch das Lebensgefühl des Besitzers aus: erinnert ihr auch noch an die Ente (Renault 2CV), den originalen Mini oder den Fiat 500? An den Käfer? Aber auch Ford, Opel oder Mercedes hatten Modelle, die einzigartig waren und eine Fangemeinde hinter sich scharen konnten.
Und heute? Ok, es gibt noch einen Mini (nun unter Oberhoheit von BMW und damit auch im Preis mehr als abgehoben), man kann sich über die Wiederentdeckung des Fiat 500 freuen – auch nicht ganz billig – aber sonst? Einzig VW hat sich auch wieder an Vergangenes erinnert und dem Bulli ein neues Line-Up gegeben und ihn im Buzz umbenannt. Das Fahrzeug hat wieder Charakter. Toll.
Auch die Teslas wurden von den Besuchern gebührend bestaunt.
Um wieder zu den SUVs zu kommen: sicher gibt es Unterschiede in der Verarbeitung und Ausführung aber von außen schauen alle gleich aus. Selbst der dicke, fette SUV aus dem Hause Porsche macht da keine Ausnahme. Einfach nur traurig.
Kleinwagen
Sie sind die optimalen Fahrzeuge für die Stadt, auch das Design unterscheidet sie und scheint hier wichtiger zu sein. Vielleicht weil Kleinwagen noch immer als Damenfahrzeuge gelten und die Ladies doch mehr auf Design und Aussehen Wert legen?
Na dann sei es drum. Mini und Fiat 500 hab ich ja schon erwähnt, besonders gut hätte mir auch der neue Fiat Abarth gefallen.
Auch der kleine Mitsubishi kann noch überzeugen.
Dennoch, wer die alten Modelle von Mini und Opel sieht, die ebenfalls zu sehen waren, der trauert schon ein bisschen.
Auch der VW Up! gefällt mir ganz gut, wenn er auch einfach einem verkleinerten Golf ähnlich sieht. Der Fiat Panda allerdings hat für mich ein schreckliches Designer-Schicksal erfahren.
Campingbus
Überrascht haben mich auch die vielen Campingbusse. Falls jede Marke hat nun ein Fahrzeug im Sortiment, das mit hochklappbaren Dach einen Urlaub im eigenen Auto ermöglicht.
Mein Tipp: Bevor ihr euch dafür entscheidet, probiert es einmal mit einem Mietauto aus. Wir waren einmal mit einem VW-Bus unterwegs und dachten – wie meine Eltern, denen er gehörte – dass dies die Verwirklichung unserer Urlaubsträume ist: kein Zelt mehr aufbauen, keinen Wohnwagen mehr nachziehen, einfach unabhängig, mal hier mal dort auf einen Campingplatz Halt machen.
Man muss jedoch bedenken, dass man jedes Mal, wenn man wieder wegfahren möchte, alles gut und sicher wieder verstauen muss. Das heißt: einmal schnell zur Stadtbesichtigung, zum Supermarkt oder an einen anderen Strand ist nicht so wirklich möglich. Allein das „Zelt" wieder einzuklappen, die Betten wieder richtig zu verstauen dauert einfach auch seine Zeit…
Das waren die Prachtstücke:Gib eine Überschrift ein...
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