Enricos Reisenotizen
Donnerstag abend im Museum – ein Online-Tipp!
Eigentlich gibt es diese Online-Talks schon länger, aber erst die Pandemie überzeugte mich auch hier einmal reinzuschauen …
Bald sollten wir ja wieder einmal in die sogenannte Normalität zurückkehren: am 19.5. sperrt wieder alles für die 3G-Gemeinschaft – geimpft, getestet, genesen – auf. Die „ausgehungerte" Bevölkerung darf also wieder ins Café und Gasthaus und auch in der Kultur zeigt sich ein Hoffnungsschimmer.
Die Museen durften ja schon früher öffnen und locken mit vielen neuen Ausstellungen, von denen ich hier auch bald berichten möchte. Die Ankündigungen findet ihr auf ask-enrico.com. Täglich werden es mehr und ich weiß schon gar nicht mehr, wo ich anfangen soll.
Dennoch eine Veranstaltung hat sich bei mir erst jetzt so richtig vorgestellt, sie soll auch weiter online ihren Platz in meinem Kalender haben und vielleicht findet sich ja auch der eine oder andere Nachahmer. Ich hoffe jedenfalls das mir dieses Format erhalten bleibt.
Jeden Donnerstag veranstaltet das Kunsthistorische Museum einen Online-Talk zu einem bestimmten Kunstwerk aus der Sammlung oder einer Ausstellung.
Vor einiger Zeit präsentierte die Kunsthistorikerin Gerlinde Gruber über das „Haupt der Medusa" von Peter Paul Rubens.
Bei diesem Talk – man kann ihn auf Facebook jeweils Live verfolgen, sich bei Zoom zum Talk anmelden, oder einfach auf YouTube ansehen: z.B.
Ich finde das nach wie vor genial. So erfuhr ich bei diesem Talk, dass sich Rubens bei diesem Werk mit berühmten Gemälden von Leonardo da Vinci und Caravaggio auseinandersetzt oder aber – noch interessanter – dass es zwei Versionen von diesem Thema gibt, die sogar 2018 in Wien erstmals seit ihrer Entstehung nebeneinander zu sehen waren. Ok, hab ich leider verpasst. Jetzt kann man eine im KHM in Wien bewundern und die zweite in Prag.
Gruber verglich die beiden Gesichter der Medusa, die Farben, den Ausdruck, begab sich aber auch auf die Spuren der Schlangen, die anscheinend gar nicht von Rubens sondern von dem auf Tierdarstellungen spezialisierten Frans Snyders stammen. Schau, schau – all das hätte ich bei einem Museumsbesuch gar nicht erfahren, aber wenn ich die Medusa das nächste Mal sehe, werde ich das Bild sicher gleich ganz anders betrachten und mich auch längere Zeit dem kleinen Salamander widmen, der frech aus dem Bild schaut.
Natürlich ist nicht jedes Thema immer gleich spannend und interessant. Dennoch: es ist die Möglichkeit, sich eine halbe Stunde bis Stunde der Kunst zu widmen. Entspannt in Filzpatschen wenn man mag – und dabei viel Neues erfahren und vielleicht auch den einen oder anderen neuen Zugang zu Kunst und zu bestimmten Kunstwerken zu bekommen.
Wir sehen uns – online – vielleicht schon am nächsten Donnerstag: live auf facebook im Kunsthistorischen Museum in Wien
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