Enricos Reisenotizen
Die Vienna Autoshow
Jedes Jahr werden – gleichzeitig mit der Ferienmesse – auch zwei Hallen der Wiener Messe mit all jenen Produkten belegt, die Männerherzen höher schlagen lassen.
Wie es aussieht, zunehmend auch Frauenherzen! Das Publikum war sehr gemischt und es waren auch auffallend viele Frauen unterwegs, die mit einer Kamera bewaffnet, ihr Traumauto fotografierten. Und das waren nicht immer die kleinen, lieben Damenautos.
Erwarten Sie nun von mir keinen Bericht über die Neuheiten des Automarktes, die technischen Features und eine professionelle Aussage, wo der Trend denn hingeht. Ich bin vielleicht für vieles geeignet, dafür nicht! Ein Auto sollte bei mir 5 Räder haben (ja, eines zum Lenken sollte schon auch dabei sein), ich verweigere nach wie vor Automatik (obwohl die ja sooo bequem und praktisch sein soll) und ansonsten wünsche ich mir ein Teil, das anspringt, wenn ich es brauche, keine „Manderln" macht, wie man im Wienerischen sagt, und mich mit ein wenig Tempo von A nach B befördert.
Vielleicht sollte es noch eine schöne Farbe haben, ohne Aufpreis versteht sich. Und wenn die elektrischen Fensterheber beim Preis inkludiert wären, ohne dass ich das Superpaket mit Haltevorrichtung für das Kaffeehäferl nehmen muss, bin ich fast schon am Ende meiner Wünsche.
Also um es kurz zusammenzufassen: Ich versteh von dem Thema null, bin aber praktizierende Kundin.
Und so ist mir schon einiges aufgefallen:
1. Autos werden immer größer und hässlicher, sprich der Trend zum SUV hält anscheinend an.
Eigentlich ziemlich schrecklich für eine Stadtbewohnerin. Wohin sollen diese viele große Kübeln, von denen es jetzt schon zu viele auf Wiens Straßen gibt und die zusätzlich noch von vielen Fahrern (leider auch Frauen) bedient werden, deren Fahreigenschaften den Schluss zulassen, dass sie deshalb ein so großes Auto mit viel Knautschzone gewählt haben, da sie sich auch über ihre Fahrschwächen bewusst sind.
Leute, da gibt's nur eines: kleines Auto kaufen und was ihr beim Preis spart, investiert in Fahrstunden. Da haben alle was davon.
Außerdem steht die Größe dem Elektrotrend entgegen! Der schafft dann wahrscheinlich nicht mal die Fahrtstrecke vom Häuschen im Grünen zum Meinl am Graben mit einer Elektroladung.
2. Die Amerikaner wissen gar nicht, was sie an Opel haben/hatten.
Jahrelang waren die Deutschen bei meiner Hitliste der hässlichsten Autos vertreten, seit 2 Jahren aber: schau mal einer an, hätte nie gedacht, dass aus Bochum und Rüsselsheim so nette Flitzer kommen können.
Ok, Bochum ist jetzt leider geschlossen, aber man macht solche Entwicklungen nicht über Nacht. Es scheint, als ob die Designer von Renault, Fiat und Citroen jetzt in Germany werken würden.
3. Farben kommen wieder
Ich habe keine Ahnung, ob damit das Zusatzgeschäft lebt und man für rot, grün, blau oder gelb aufzahlen muss, wenn man von weiß, schwarz oder dunkelblau weg will. Aber es waren auffallend viele Modelle in schönen, kräftigen Farben zu sehen. Selbst der Überdrüber-BMW war in blitzblau ausgeführt (der Designer kann auch was!). Das Alfa und Ferrari auf rot setzt, ist ja wohl klar und schön.
4. „Fernsehen" beim Fahren wird in.
Wohl kein Auto gehobener Klasse, das nicht mit „Bildschirm" ausgerüstet ist und man damit nicht nur seine Navigations-App betrachten kann. Es wird also wirklich Zeit, dass die selbstfahrenden Autos bald kommen. Schließlich will man ja auch sein Netflix-Abo im Auto nutzen können.
Ansonsten für mich nicht viel Neues: Ach ja, ein paar kleine, schnuckelige Fahrzeuge mit hübschen Farben und guten Design, die auch leistbar sind, waren auch dabei. Aber interessiert das irgendjemanden?? Außer mir??
Related Posts
By accepting you will be accessing a service provided by a third-party external to http://www.reisenotizen.ask-enrico.com/