Enricos Reisenotizen
Ein Ausflug nach Graz
Wenn Michelangelo nach Graz kommt (bzw. die Fresken der Sixtinischen Kapelle) dann kann man sich schon einmal ins Auto setzen und die zwei Stunden in den Süden düsen.
Eigentlich wäre es besser gewesen den Flixbus zu nehmen: Immerhin fährt fast stündlich ein Bus und bei Preisen zwischen 9,00 und 12,50 Euro wäre es wahrscheinlich bequemer gewesen – und lt. Google Maps ist es von der Ausstiegsstelle Girardigasse ein Fußmarsch von ca. 15 Minuten bis zu den Minoriten.
Wer lieber mit der Bahn fährt, ist vom Hauptbahnhof auch in ungefähr 15 Minuten am Mariahilferplatz. Die Tickets schlagen hier zwischen 9,00 und 24, Euro zu Buche.
Egal, das nächste Mal, diesmal bin ich mit dem Auto gefahren. Meine Navi-App hat mir auch eine kleine Rundfahrt durch viele kleine Seitengassen spendiert, aber das ist auch ok – so lernt man eben eine Stadt besser kennen. Übrigens: am Mariahilferplatz gibt es eine Parkgarage – mit 4 Euro/Stunde nicht ganz billig, aber das bin ich ja von Wien gewohnt…
Doch nun zu Michelangelo. Die Ausstellung „Der andere Blick" zeigt Fresken der Sixtinischen Kapelle in einer ungewohnten Nähe. Während man in Rom leider nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung hat und die Gemälde nur mit einem Abstand von 22 Meter bewundern kann, ist man den Kunstwerken in Graz ganz nahe.
Schon 2016 fand eine ähnliche Ausstellung in Wien statt (die ich leider verpasst habe – darum auch mein Weg nach Graz), in Graz wurden für die Reproduktionen allerdings Bilder des Museen des Vatikans verwendet, es gibt ein offizielles Bestätigungsschreiben des Vatikans und – das Deckengemälde kann man fast in seiner ganzen Pracht bewundern. Darunter auch die berühmte Geste, wie Gott Adam erschuf – eines der meist fotografierten Sujets überhaupt.
Bemerkenswert ist aber auch der Minoritensaal des Konvents und ihr solltet auf jeden Fall auch hier einmal an die Decke und auf die Seitenwände blicken. Einfach wunderschön – und da der Saal eigentlich nur bei Veranstaltungen für das Publikum geöffnet ist – sollte man sich auch diesen Blick nicht entgehen lassen.
Auf 1.200 m2 findet man nun – mit Photoshop bearbeitet und dadurch von dreidimensional auf zweidimensional gebracht – wunderbare Bilder der Sixtinischen Kapelle ganz nah.
Es ist keine große Ausstellung – aber wer in Graz Station macht, sollte sie unbedingt mitnehmen und auch die Umgebung erkunden. Hier gibt es viele kreative Lokale, heute war wenige Schritte davon ein Markt mit wunderbaren steirischen Köstlichkeiten wie Kürbiskernöl, Käse, Käferbohnen (die größten, die ich je gesehen habe), Würsteln, Speck und viel mehr …
Ein bisschen erinnert mich das Viertel rund um den Minoritenkonvent an Marburg. Auch hier gibt es einen Lent, viel Kreatives, Neues, aber auch schön renovierte alte Häuser. Und wenn dann noch ein Lokal Cevapcici und Plescavica anbietet, fühle ich mich doch gleich sehr südlich (wohl wissend, dass es allein die touristischen Spezialitäten des Südens sind – aber für mich sind es Kindheitserinnerungen)
Wenige Schritte vom Mariahilferplatz entfernt, kommt man durch die Fußgängerzone auch zum Alien, dem Kunsthaus Graz. Wer nicht an Kunst interessiert ist, sollte zumindest im Café des Hauses einkehren – sehr gemütlich und allein die Torten sehen hervorragend aus.
Beim Spaziergang zum „Alien" kann man noch den Ausblick auf den Uhrturm genießen oder die Murinsel besuchen. Auch hier kann man sich wunderbar von einem Stadtspaziergang erholen.
Wer mehr über die Ausstellung oder über Graz wissen möchte, kann sich auf askEnrico noch einige zusätzliche Tipps holen. Eines steht für mich jedoch schon fest: Graz ist einen Besuch wert und ich werde wiederkommen – vielleicht einmal mit dem Bus oder dem Zug….
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