Enricos Reisenotizen
Heilende Schätze aus der Tiefe und ein Pionier und Bewahrer
Wer sich bis 11.11.2020 ins Landesmuseum Burgenland nach Eisenstadt aufmacht, kann sich gleich über zwei Sonderausstellungen freuen.
Heilende Schätze aus der Tiefe
Tretet ein ins Landesmuseum Burgenland und folgt den Badeschlapfen…
Die erste Ausstellung, kuratiert von Mag. Gert Polster, widmet sich dem Gesundheitstourismus im Burgenland und den vielen Heil- und Mineralwässern, die im jüngsten Bundesland Österreichs entspringen und seit 400 Jahren die Gesundheit der Menschen unterstützen.
Immerhin kann man in der Ausstellung das älteste schriftliche Zeugnis aus Bad Tatzmannsdorf sehen, das sich diesem Thema widmet: es ist die Kurpredigt des Johann Mühlberger aus dem Jahr 1620.
Aber auch sonst gibt es einiges Interessantes zu entdecken: Geschichten und Legenden erzählen von der Bründlkapelle Dörfl, von der Marienquelle Ollersdorf, von der Entstehungsgeschichte von Bad Tatzmannsdorf oder von St. Radegundis in Großhöflein.
Der Besucher erfährt einiges über die geologische Beschaffenheit der Böden im Umfeld der Quellen, die Namensgebung der Orte und lernt z.B. die Anfänge des Kurort Bad Tatzmannsdorf in alten Werbungen (zweisprachig in Deutsch und Ungarisch) kennen.
Die Bader zeigen ihre Welt und die hölzernen Badeschaffeln verleiten den Besucher schon zum Schmunzeln, wenn man das damals mit dem heutigen Komfort des Wellness-Tourismus vergleicht.
Aus dem Burgenland stammen auch einige Mineralwässer, die bis heute im Verkauf erhältlich sind. An der Mineralwasser-Bar kann man sich als Besucher stärken, die verschiedenen Quellen vergleichen und so sein Lieblingsmineralwasser finden.
Fotos von modernen Bädern und Kureinrichtungen machen Lust auf einen kleinen Erholungsurlaub zwischendurch und führen uns weiter zur zweiten kleinen, aber feinen Ausstellung.
Alfred Schmeller
Als Wiener Großstadtpflanze muss ich wieder einmal gestehen, dass mit Alfred Schmeller kein Begriff war und auch das Künstlerdorf Neumarkt an der Raab hat mir nicht wirklich etwas gesagt. Welch eine Schande!
Immerhin hat unser Literatur-Nobelpreisträger Peter Handke sein Buch „Die Angst des Tormanns beim Elfmeter" in diesem Künstlerdorf verfasst.
Er ist aber nicht der Einzige, der sich in die Ruhe des Ortes und seiner Umgebung zurück gezogen hat oder hingezogen fühlte: H.C. Artmann, Peter Turrini, Josef Hader, Elfi Semotan, Christian Ludwig Attersee und viele mehr. Sogar Poltiker, wie der Burgenländer Alfred Sinowatz versuchten sich im Dorf als Maler.
Man braucht Zeit, um sich alle Fotos darüber in der Ausstellung anzusehen und auch um alle Aussprüche der Teilnehmer zu lesen und nichts Wesentliches zu übersehen. Auch dieses Dorf und die Revitalisierung des Daxhauses zählen zu den Ideen und Leistungen von Alfred Schmeller.
Daher macht ihr euch am besten selber ein Bild – und ein Ausflug nach Eisenstadt ist doch immer schön…
Mehr über die Ausstellungen hier auf askEnrico und auf der Website des Landesmuseum Burgenland: https://landesmuseum-burgenland.at/
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