Letztes Wochenende waren wir in Bratislava und Umgebung unterwegs, haben die Galerie Nedbalka besucht, die Stadt von Burg und UFO überblickt und die Biberburg mit Teufel und Engelchen heimgesucht und natürlich waren wir auch am Weihnachtsmarkt. Hier einige Tipps für Euren Besuch.
Am Hauptplatz in der Altstadt und am riesigen Platz vor der Alten Oper mitten in der Stadt steht ein Standl neben dem anderen und es gibt viel zu sehen und auch kulinarisch zu entdecken. Vielleicht fangen wir gleich einmal mit dem Kulinarischen an und damit kommen wir gleich zum ersten Tipp.
Tipp 1:
Am besten fahrt ihr mit großem Hunger nach Bratislava, denn nur so könnt ihr auch alle slowakischen Spezialitäten ausprobieren, und das müsst ihr einfach.
Auf jeden Fall Lokse (Loksche ausgesprochen) verkosten. Diese, den Palatschinken im Aussehen ähnlichen Köstlichkeiten, sind aus einem Kartoffelteig, der genauso hauchdünn wie eben Palatschinken ausgerollt wird und dann nach Lust und Laune gefüllt wird. Pikant oder süß.
Mit Gänseleber oder nur mit Gänseschmalz oder Kraut oder Nutella, oder oder oder … Einfach durch die vielen Standln strandeln und auf den Geschmack kommen. Ich mag am liebsten die ganz einfachen – natürlich schon mit Schmalz (und Knoblauch)….
Ansonsten gibt es noch Würste in allen Längen und den verschiedensten Arten, meistens gegrillt und vielleicht nicht die gesündeste Ernährungsform (wie ein Journalistenkollege aus Deutschland mit leichtem Schaudern bemerkte), aber schließlich ist einmal keinmal und vor allem Wiener sollten diese Art von Fast Food ja wirklich auch gewohnt sein. Schließlich haben wir ja eine Würstlstandtradition!
Natürlich solltet ihr auch die Kartoffelpuffer, Zigeunersteaks, Schmalzbrote auf der pikanten Seite oder Zimt-Trdelník, Mohnstrudel oder die hervorragenden Nuss- oder Mohnkipferl probieren.
Vor allem die Kipferl schmecken herrlich, am besten einfach ein paar mitnehmen, sie waren eins, zwei, drei weg. Seitdem bin ich auf der Suche, wo es diese noch in Wien gibt - wunderbare Erinnerungen an frühere Zeiten - Kaffeeklatsch in den Frühstückspausen bei BASF inklusive tauchen auf.
Zum Trinken kann man zwischen Punsch (auch alkoholfreien Kinderpunsch für die Fahrer), heiße Schokolade, Glühwein oder Met (kalt und warm) und noch einigem mehr wählen.
An beiden Plätzen - Hviezdoslavovo und Primaciálné námestí – gibt es Bühnen mit Live-Musik. Diese fällt allerdings manchmal um einiges rockiger und dafür vielleicht nicht ganz so weihnachtlich wie bei uns aus. Auch Marschmusik mit einer Polizeikapelle war bei unseren Besuch einmal dabei.
Tipp 2:
Auf beiden Weihnachtsmärkten trifft sich wirklich nicht nur ganz Bratislava, sondern auch Wiener sind, schon durch den heimischen Zungenschlag, merkbar vertreten. Wenn es euch möglich ist, besucht die Weihnachtsmärkte nicht unbedingt am Wochenende. Sobald es finster wird und die Beleuchtung aufgedreht wird, die mir auch sehr gut gefällt, werden die Plätze sehr voll.
Tipp 3:
Die „Taschlzieher" sprich Diebe sind hier wie da unterwegs. Daher passt auf eure Geldbörsen auf – auch wenn ihr beim Mäckie nur das WC benützen wollt (50 Cent). Ich weiß, wovon ich schreibe…
Tipp 4:
Selbstverständlich gibt es hier viele Ideen für Weihnachtsgeschenke: wer Keramik mag, sollte sich den Stand von Renáta Hermysová am Primaciálné námestí, gleich ums Eck beim Café Mayer anschauen.
Sie hat nicht nur sehr schönes Geschirr, sondern auch ganz liebe Engel und sehr schöne Keramikringe (wovon ich natürlich gleich zwei erstehen musste).
Tipp 5:
Ein kleines Museum, wo man altes, neues und köstliches und echt slowakisches erwerben kann, liegt ebenfalls ganz in der Nähe des Hauptplatzes in der Altstadt.
Einfach Richtung Rathaus gehen und dann nach links abbiegen, in der Biela 6 findet sich das älteste Geschäft der Stadt. Schaut vorbei – hier gibt's auch die Nuss- und Mohnkipferl, aber auch mit Schnaps/Likör gefüllte Schokoladekegel – unbedingt mitnehmen – sind köstlich!!!
Tipp 6:
Nützt bei schönem Wetter die Aussicht vom UFO oder von der Burg über die Stadt, wer müde vom Herumlaufen ist, kann sich – bei deutscher Führung – vom Oldtimer durch die Stadt kutschieren lassen, genießt ein Bier in einer kleinen Bierbrauerei (z.B. in der Bratislavské Meštianske Pivovary in der Drevená 8), oder schaut in der Galéria Nedbalka vorbei, wenn ihr euch für moderne Malerei interessiert.
Bratislava hat wirklich einiges zu bieten.
Tipp 7:
Nutzt öffentliche Verkehrsmittel zur Anreise. Auch wenn heute keine Straßenbahn zwischen Wien und Bratislava verkehrt ist man mit Bahn und Bus günstig und unabhängig unterwegs. Und es spielt dann auch keine Rolle, wenn ihr doch einen Punsch mit Alkohol kosten wollt.
Anreise mit der Bahn: Wer mit der ÖBB nach Bratislava fährt, hat auch gleich ein Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel in der Stadt in der Tasche und auf die Fahrten mit den Oldtimern von Tour4u gibt es Ermäßigung. Tickets gibt es ab 10,10 Euro, die genauen Fahrzeiten bitte auf der ÖBB Seite nachschauen: https://tickets.oebb.at
Anreise mit Flixbus: Stündlich ab 7,50 Euro von Wien Hauptbahnhof oder Wien Erdberg. Weitere Info, genaue Fahrzeiten und Buchung hier: https://shop.flixbus.at
Tipp 8:
Mehr über Bratislava findet ihr schon jetzt auf askEnrico. In nächster Zeit kommen noch einige Tipps dazu. Schaut öfter mal vorbei.